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  • Von zwei aufmerksamen Besucher*innen kam diese Mail, die sich auf ein Geschehen der Abendstunden bezieht, bevor das Chaos in die Nacht lief:

Liebe Chaostag Organisator*innen und Besucher*innen,

Chaostag, das heißt für uns, sich den Platz zu eigen zu machen. Als „safe-space“ soll die Stadt allen gehören; bunt, laut, chaotisch.

Das bedeutet aber nicht, dass radikal-religiöse Gemeinschaften den Platz unterwandern dürfen, und die Stimmung auf dem Platz sowie die versammelten Menschen für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. Für Außenstehende war kaum mehr zu unterscheiden, wer Teil von „The last Reformation“ ist und wer sich, so wie wir, für ein buntes und vielfältiges Zusammenleben versammelt hat.

Wir sind schockiert: Darüber, dass radikale Christ*Innen Menschen in einer Mülltonne auf einem Autoanhänger taufen, Prediger*innen umhergehen und missionieren – und dies niemanden zu interessieren scheint!

Ja, wir sind für Religionsfreiheit! Aber das bedeutet nicht, dass wir tolerieren dürfen, dass Menschen gehirngewaschen werden. Wir wurden Alle für die Zwecke dieser religiösen Gemeinschaft benutzt. Von uns wurden Fotos gemacht, weil wir in der Nähe standen, wir wurden angesprochen und es wurde versucht, uns zu überzeugen. Unsere Fotos dienen jetzt ungewollt als religiöse Propaganda!

Wir sagen Nein! Nicht nur zu der „The last Reformation“-Gruppe, sondern auch und vor allem zu der allgemeinen Lethargie der Chaostag-Besucher*Innen.

Wir sind für Religionsfreiheit! Aber gegen aggressive Missionierung im öffentlichen Raum!

Warum gab es fast keine Organisator*Innen und Besucher*Innen, die sich mobil gemacht haben? Eingestanden haben? Füreinander, solidarisch?

Haben wir nicht sogar durch unser Dasein, unsere Musik und die offene Atmosphäre des Chaostages das Missionieren erleichtert?

Es geht nicht um Anti-Christliche Parolen, sondern darum, dass jegliche Personen, die ein friedliches Miteinander stören, keinen Platz auf dem Chaostag haben! Statt sich schaulustig Menschen anzuschauen, die in Mülltonnen getauft werden, hätten wir uns eine bunte und kreative Aktion gewünscht, frei und „chaotisch“!

Wir bitten allen Organisator*innen und Besucher*innen sich mehr einzumischen und laut zu sein!

Mit freundlichen Grüßen,

Zwei Besucherinnen des Chaostages

Wir möchten lieber anonym bleiben und hoffen ihr habt Verständnis dafür. Ihr könnt unsere Nachricht gerne teilen wenn ihr möchtet.

Wir hatten nichtsdestotrotz eine sehr schöne Zeit und finden eure Aktion super! danke für euren Einsatz und hoffentlich bis zum nächsten Chaostag.

 

Über weiteres Feedback freuen wir uns!